Bild von Apfel und Schokolade

Man sollte, man müsste oder Sie werden?

Sie treffen zufällig eine alte Freundin in der Stadt und freuen sich. Nach einem Plausch sagt sie „Wir müssten uns mal wieder treffen und eine Runde klönen.“ Ihre Antwort: „Ja, sollten wir tun.“ So trennen sich die Wege. Was passiert? Wahrscheinlich nichts. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Der allseits beliebte Konjunktiv lässt eben alle Möglichkeiten offen, wie wir handeln. Wir treffen unverbindliche Aussagen und können uns anschließend damit bei uns selbst entschuldigen. War ja nicht so gemeint. So sind wir mit uns im Reinen.

Bei der Ernährungsumstellung können Sie genauso vorgehen und sich sagen: „Ich müsste mal weniger naschen“, „ich sollte mich gesünder ernähren“ oder, oder. Der Effekt ist, wie beim Treffen mit einer alten Freundin, derselbe: Es passiert nichts.

Warum ist das so? In meinem vorherigen Blog-Beitrag habe ich bereits geschrieben, dass unser Gehirn nur konkrete Bestellungen entgegennimmt. Von daher kann es mit einer Aussage „weniger naschen“, „sich gesünder ernähren“ nichts anfangen. Sie sollten also konkret sein, um Ihr Ziel zu erreichen.

Beispiele:
Formulieren Sie doch Ihre Aussage „ich müsste mal weniger naschen“ dahingehend um, dass Sie sagen „ich werde täglich ab sofort nur einen Riegel Schokolade essen“ oder „ich werde ab sofort nur noch Chips in der Küche statt vor dem Fernseher essen und damit nur noch eine Handvoll.“
Genauso die Aussage „ich sollte mich gesünder ernähren“. Da sind natürlich viele Flanken offen. So könnten Sie unter anderem das Ziel formulieren, dass Sie mehr Obst und Gemüse in Ihren Ernährungsplan aufnehmen, z. B. 500 Gramm täglich. Alternativ, dass Sie täglich 2 Gramm Eiweiß pro kg Körpergewicht zu sich nehmen usw.

Entscheidend ist, dass Sie anfangen: Man sollte, man müsste oder werden Sie? Die Entscheidung liegt bei Ihnen!